Montag, 3. Juni 2013

Salz, Zucker, Fett

Nach drei Stoffen mit Suchtpotential hat der amerikanische Autor Michael Moss, der mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnet wurde, sein Buch über die Nahrungsmittelindustrie genannt: Salz, Zucker, Fett. Seiner These zu Folge sind alle drei Stoffe in der richtigen Dosis eingesetzt, in der Lage jenes Belohnungszentrum in unserem Gehirn zu treffen, das auch bei Drogen aktiviert wird. Es sei also kein Fall von individueller Schwäche, wenn wir beim Chips oder Keks essen einfach nicht aufhören können, bevor die Packung nicht leer ist. Mit diesen Stoffen lässt sich auch der ansonsten wohl recht fade, wenn nicht sogar abstoßende, Geschmack der Fertigprodukte, bestens übertüncht werden kann. Gleichzeitig eignet sich Salz, zum Teil auch Zucker, bestens um Nahrungsmittel so zu konservieren, dass sie viele Monate halten.

Jetzt geht allerdings die Angst um in der amerikanischen Nahrungsmittelindustrie. Manche vergleichen die Situation mit jener der Zigarettenindustrie vor 20 Jahren. Der amerikanische Staat macht Druck auf die Konzerne, gesünderes Essen zu produzieren, weil die mit Übergewicht verbunden Erkrankungen enorme Gesundheitskosten verursachen. Die KonsumentInnen werden kritischer und verlangen vermehrt nach gesünderen Produkten. Die Food-Konzerne haben auch kein Interesse daran ihre KundInnen dick zu machen, sie wollen ja nur einfach jedes Jahr mehr von ihren Produkten verkaufen. Denn die Wallstreet verlangt steigende Umsätze und ein gutes Kostenmanagement. Doch gesunde Nahrungsmittel sind teuer und Salz, Zucker und (minderwertiges) Fett sind am Markt zu extrem günstigen Preisen zu haben. So werden weiterhin vor allem die Food-Manager ihre eigenen Kreationen meiden, weil nur sie wirklich wissen wissen, was drin ist.

Hier ein paar Links:
http://healthland.time.com/2013/02/26/salt-sugar-fat-qa-with-author-michael-moss/
http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/1413640/Die-Abwehrschlacht-der-Lebensmittelkonzerne?from=suche.intern.portal
http://michaelmossbooks.com/books/salt-sugar-fat/

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