Dienstag, 14. Mai 2013

Ist unbehandeltes Obst frei von Pestiziden?

Manchmal wird auf Märkten unbehandeltes Obst angeboten. Früher dachte ich, dabei handele es sich um nicht-bio-zertifiziertes Obst, das ohne Pestizide gewachsen ist. Das ist falsch!

Unbehandeltes Obst oder Gemüse kann sehr wohl mit Pestiziden belastet sein. Denn das Wort "unbehandelt“ bedeutet lediglich, dass die Produkte nach der Ernte nicht mehr mit Wachs, Keimhemmern oder Konservierungsstoffen behandelt wurden. Vor der Ernte ist der Einsatz von Pestiziden, Fungiziden und Insektiziden also zulässig. Nur bio-zertifiertes Obst und Gemüse darf nicht oder nur sehr eingeschränkt mit Pestiziden behandelt werden. Wer also die Schale einer Zitrone für den Kuchenteig reiben möchte, sollte nicht nur auf unbehandelt, sondern auch gleich auf bio achten.

Doch nicht nur Südfrüchte werden nach der Ernte behandelt, auch Kartoffeln. Während in Deutschland zumindest noch "nach der Ernte behandelt" auf der Kartoffelpackung stehen muss, ist das in Österreich nicht vorgeschrieben. Wer also weder Bio- noch Frühkartoffeln kauft, kann davon ausgehen, dass die Kartoffeln mit Keimhemmern behandelt wurden, um während der Lagerzeit über den Winter nicht auszukeimen. Als Keimhemmer wird oft Chloropham, ein gesundheitsschädliches und möglicherweise krebserregendes Herbizid, eingesetzt. Auch das Schälen der Kartoffeln hilft nur bedingt, denn die Mittel zur Keimhemmung können auch in das Innere der Kartoffeln vordringen.

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